Emotionales Essen: Ursachen erkennen und überwinden

Liebeskummer ist ein guter Grund, eine ganze Tafel Schokolade zu verdrücken. Solche Momente des Trostes durch Essen sind völlig normal. Problematisch wird emotionales Essen jedoch, wenn es zur dauerhaften Bewältigungsstrategie für Stress, Einsamkeit oder Überforderung wird. Wenn süße Leckereien und Chips die einzige Antwort auf seelische Belastungen und alltägliche Herausforderungen sind, kann emotionales Essen negative Folgen für die Gesundheit haben. 

Eine Frau sitzt vor einem Laptop und greift in ein Glas mit Keksen. Dieses Bild zeigt ein Beispiel für emotionales Essen, bei dem Essen zur Bewältigung von Stress oder Ablenkung verwendet wird. Kekse und andere Snacks dienen oft als Trost bei emotionalen Herausforderungen, wie es hier in einer Arbeitssituation zu sehen ist.
Wer schnell zu etwas Süßem greift, wenn es stressig wird, könnte von emotionalem Essen betroffen sein. Foto: Adobe Stock

Was ist emotionales Essen? – Eine klare Definition

Wir alle wissen, dass Essen lebensnotwendig ist. Unser Körper braucht Nährstoffe, und das Signal zur Nahrungsaufnahme heißt Hunger. Doch wer isst, ohne wirklich hungrig zu sein, sollte sich fragen, was dahinter steckt. Emotionales Essen ist definiert als eine gefühlsgesteuerte Nahrungsaufnahme, bei der wir uns durch das Essen besser fühlen wollen – unabhängig vom körperlichen Hunger. Besonders beliebt als „Trostspender“ sind Süßigkeiten, fettige Speisen oder Fast Food, weil sie unser Belohnungssystem im Gehirn aktivieren. Sie schütten das Glückshormon Dopamin aus und sorgen kurzfristig für ein gutes Gefühl. Langfristig können sie jedoch zu gesundheitlichen Problemen führen.

Symptome und erste Warnzeichen

Die Symptome des emotionalen Essens sind oft subtil, können aber mit der Zeit deutlich werden. Einige davon sind:

  • Man greift häufig zu ungesunden Snacks, ohne körperlichen Hunger zu verspüren.
  • Essen wird zur ersten Reaktion auf Stress, Traurigkeit oder Langeweile.
  • Du hast Schuldgefühle nach dem Essen, besonders nach dem Verzehr von Süßigkeiten oder Fast Food.
  • Dein Essverhalten führt zu Gewichtszunahme und schlechter Gesundheit.

Diese Symptome deuten darauf hin, dass Essen deine Gefühle und nicht deinen Hunger steuert. Aber was genau sind die Auslöser?

Emotionales Essen: Ursachen, die dahinterstecken

Die Ursachen sind vielfältig und oft tief in unserem Alltag verwurzelt. Hier einige der häufigsten Gründe:

  • Stress: Wenn der Alltag uns überfordert, greifen viele Menschen zu Schokolade oder Chips, um sich kurzfristig besser zu fühlen. Diese Form des Essens ist eine unbewusste Strategie, um Stress abzubauen.
  • Einsamkeit oder Trauer: Essen dient als Trostspender. Pizza oder Süßigkeiten verschaffen kurzfristig Erleichterung, aber die Probleme bleiben.
  • Depression: Menschen mit Depressionen neigen oft zu emotionalem Essen, um sich besser zu fühlen. Dies verstärkt jedoch langfristig die negativen Gefühle.
  • Gewohnheit: Oft wird emotionales Essen zu einer festen Gewohnheit, z. B. zu bestimmten Anlässen oder Zeiten, ohne dass wirklich Hunger besteht.

Fünf Tipps gegen emotionales Essen

Um emotionales Essen zu überwinden, ist es wichtig, die Ursachen zu erkennen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Hier sind fünf praktische Tipps, um das Problem in den Griff zu bekommen:

  1. Achtsamkeit praktizieren

Achte bewusst auf deine körperlichen Signale von Hunger und Sättigung. Frage dich vor dem Essen: „Esse ich, weil ich Hunger habe oder weil ich mich emotional schlecht fühle?

  1. Auslöser für emotionales Essen identifizieren

Führe ein Tagebuch, um deine emotionalen Essgewohnheiten zu dokumentieren. Notiere, wann du isst, obwohl du keinen körperlichen Hunger verspürst. So kannst du die Ursachen und emotionalen Auslöser identifizieren.

  1. Gesunde Alternativen wählen

Statt zu Chips oder Schokolade zu greifen, wähle gesunde Alternativen. Obst, Gemüsesticks oder Nüsse sind gute Snacks, die Heißhungerattacken vorbeugen.

  1. Stressbewältigung erlernen

Um Stress anders als durch Essen zu bewältigen, kannst du Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen praktizieren. Diese Methoden helfen dir, zur Ruhe zu kommen und nicht reflexartig zum Essen zu greifen.

  1. Unterstützung suchen

Manchmal reicht es nicht, das Problem alleine zu bewältigen. Sprich mit Freunden, deiner Familie oder einem Therapeuten über dein Essverhalten. Auch eine professionelle Therapie gegen emotionales Essen oder Hypnose können helfen, das Verhalten dauerhaft zu ändern.

Emotionales Essen und Depression: Ein Teufelskreis

Menschen mit Depressionen sind besonders anfällig für emotionales Essen. Der Versuch, negative Gefühle durch Essen zu lindern, verschafft nur kurzfristig Erleichterung und verstärkt langfristig die Symptome der Depression. Auch hier kann therapeutische Unterstützung helfen, den Teufelskreis zu durchbrechen und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Hypnose als Therapiemöglichkeit

Eine interessante Möglichkeit, emotionales Essen zu überwinden, ist die Hypnose. In einer speziellen Therapie wird mit Hilfe von Hypnose versucht, die unbewussten Verhaltensmuster, die zum emotionalen Essen führen, zu erkennen und zu verändern. Hypnose kann helfen, den Fokus vom emotionalen Essen weg zu lenken und eine gesündere Beziehung zum Essen zu entwickeln.

Emotionales Essen ist für viele Menschen eine Herausforderung, aber es gibt Lösungen. Ob durch Achtsamkeit, gesunde Alternativen oder professionelle Hilfe wie Hypnose und Therapie – es ist möglich, emotionales Essverhalten zu überwinden. Wer die Ursachen erkennt und neue Strategien entwickelt, kann langfristig eine gesunde Beziehung zum Essen aufbauen.

Das könnte Sie auch interessieren

Stay In Touch

Be the first to know about new arrivals and promotions