Milan Fashion Week 2025: Zeitlose Eleganz bei Fendi
Ciao Milano! Fendi eröffnete die italienische Modewoche offiziell als erste große Show. Mit dabei? Ein Revival der Goldenen Zwanziger, mühelose
Was passiert, wenn die Dunkelheit der Dämmerung weicht, zeigt Jil Sander für Frühjahr/Sommer 2025. Die Kollektion liefert damit eine Hommage an die heutige Zeit, zwischen einem melancholischen Rückblick und einem hoffnungsvollen Ausblick.
Inmitten der düsteren und unsicheren Zeiten, die von globalen Krisen und sozialen Umbrüchen geprägt sind, ist es Lucie und Luke Meier mit ihrer Frühjahr/Sommer 2025 Kollektion für Jil Sander gelungen, die Stimmung unseres Zeitalters einzufangen. So transformiert das Designer-Ehepaar, das seit 2017 das Erbe der legendären Queen of Less weiterführt, die gegenwärtige Melancholie in modische Poesie. Sie reflektieren das Zurücksehnen nach alten Zeiten, den Wunsch nach etwas, das uns tröstet und Schutz bietet, aber auch die Erkenntnis der Notwendigkeit, trotz allem nach vorne zu schauen und Richtung Zukunft zu gehen. Und genau dafür ist die Jil Sander Frühjahr/Sommer 2025 Kollektion gemacht!
Die unterschwellige Schwere der Gegenwart spiegelt das Setting der Kollektionspräsentation im Mailänder Certosa District entdrucksvoll wider. So säumen lange braune Samtvorhängen zwei schmale Korridore und erzeugen ein Gefühl der Dunkelheit und Enge. Dadurch entsteht, kombiniert mit kaltem Licht und untermalt von Synthesizern und Drum Machines, ein fast schon finsterer Ort. Dieser wird nur durch den hellen floralen Teppich, der an die Flower-Power-Inneneinrichtung der 70er-Jahre erinnert, aufgebrochen.
Ähnlich düster wie die Szenerie beginnt auch die Show. Schließlich eröffnen Lucie und Luke Meier ihre die Präsentation mit in dunklen Tönen gehaltenen, monochromen Outfits. Zu sehen sind kastenförmige Mänteln und Anzüge im charakteristischen, androgynen Jil Sander Style. Nicht typisch für Jil Sander sind hingegen die changierenden Stoffe. Diese verleihen den Entwürfen unter dem Licht des Laufstegs einen ätherischen Glanz und erzeugen ein subtiles Farbenspiel. Zudem nimmt die Schnittführung durch eingearbeitete spitze Passen Bezug auf Western-Ästhetiken. Auch Cowboy-Boots aus Schlangenleder sowie mit Fransen besetzte Ohrringe und Armreifen zahlen auf den Wild-West-Stil ein.
Inspirationen für die Farbpalette der Kollektion holte sich das Design-Team beim kanadischen Fotografen Greg Girard, der von 1972 bis 1982 vornehmlich nächtliche, urbane Straßenszenen im Nebel und grellen Schein der Neonlichter einfing. So folgen auf die von den Farben der nächtlichen Straßen inspirierten Looks mauvefarbene und graue Anzug-Ensembles, bis schließlich pastellige Dégradé-Designs aus schweren Satinstoffen auf dem Runway metaphorisch den Tag anbrechen lassen.
Fotos: launchmetrics.com/spotlight
Zeitgleich mit der Farbgestaltung wandeln sich auch die Schnitte der Kollektion. So werden die boxy Silhouetten zunehmend durch fließende, körperbetonte Komponenten aufgebrochen. Außerdem gesellen sich zu den Oversize-Styles figurnahe Blusen mit Bubi-Krägen und von den Flapper-Looks der 20er-Jahre inspirierte Kleider. Auch Bundfaltenhosen mit weitem Bein, wie sie einst Marlene Dietrich trug, und Twinsets im 50er-Jahre-Stil spielen mit der Rückbesinnung auf die guten alten Zeiten. Zudem wecken schwingende Glockenröcke und Abendkleider aus Georgette die Sehnsucht nach dem großen Glamour vergangener Tage.
Durch diese nostalgischen Stilelemente hellt sich die Stimmung der Kollektion zunehmend auf. Auch die Farben werden lebendiger. Denn sie reichen nun von Butterblumengelb über Rosé bis Himmelblau. Dazu spiegeln sich auch die floralen Motive des Runway-Bodens immer mehr in der Kollektion wider – mit großen, plastischen Stoff- und Makramee-Blüten, die sich über die Entwürfe ranken.
Fotos: launchmetrics.com/spotlight
Nach dem Blick in die Vergangenheit folgt schließlich der in die Gegenwart und Zukunft. So greifen Lucie und Luke Meier mit clean geschnittenen Styles, die großflächige Photoprints aus dem Werk von Greg Girard zieren, sowie kräftigen Farben wie Signalrot, irisierendem Grün und Neon-Blau die Stilsprache der Postmoderne auf und geben zugleich Andeutungen auf ihre Vision für die Zukunft.
Passend dazu reflektiert Lackleder, getragen im Allover-Look, das Scheinwerferlicht. Zudem sorgen funkelnde Kristall-Applikationen auf weiten Blusenkleidern, die sich wie ein Panzer schützend über die Schultern ihrer Trägerinnen legen, für glänzende Aussichten in dem düsteren Runway-Setting. Ein schwarzer Mantel aus glossy Leder mit feinem Blüten-Dekor schließt die Show – ein Symbol der Stärke, Schönheit und Fragilität zugleich.
Fotos: launchmetrics.com/spotlight
Das Spiel mit Materialien und Texturen macht die Spring/Summer 2025 Kollektion von Jil Sander so aufregend. Schließlich zieht sich der Kontrast zwischen matt und glänzend, hart und zart wie ein roter Faden durch die Linie. So trifft Leder vorzugsweise auf dicke Satinstoffe, zarten Jacquard sowie feinen Strick. Darüber hinaus schenken die Modemacher:innen dem Changeant, der für lange Zeit vom Laufsteg verschwunden war und sich nur noch in verstaubten Ball-Roben wiederfand, im Mix mit modernen Silhouetten ein neues Image.
Bei der Verarbeitung spielt traditionelle Handwerkskunst wie schon in den vergangenen Kollektionen des Designer-Duos eine große Rolle. Denn Lucie und Luke Meier besinnen sich für die Spring/Summer 2025 Linie von Jil Sander nicht nur stilistisch auf vergangene Zeiten. Auch bei der Fertigung setzen sie auf einen Mix aus Moderne und Tradition. Entsprechend zeigt sich kunstvolle Handarbeit in fein gestrickten Makramee-Blüten, aufwendigen Paspelierungen, mit Perlen bestickten Rollsäumen oder auch in filigran gearbeiteten Einsätzen aus Klöppelspitze.
Fotos: launchmetrics.com/spotlight
Die kleinen Dinge spielen bei Jil Sander im Frühjahr/Sommer 2025 eine große Rolle. Daher tauchen neben reduziertem Gold- und Silberschmuck im groben Gliederketten-Design auch immer wieder Ketten mit dem Claim „Lonely Heart“ auf. Sie könnten als dezenter Hinweis auf das zerbrechliche Innere hinter der starken Silhouette der Kollektion gelesen werden. Außerdem zeigen sich Western-Elemente von spitzen Boots in Cowboy-Optik bis zu fransenbesetzten Ohrringen und Armreifen als eine Konstante auf dem Laufsteg.
Große und kleine Aktentaschen begleiten die Outfits, genauso wie Roll-up-Bags, mit Chromnieten besetzte schwarze Modelle und die neue Cannolo-Tasche in einem metallischen Finish. Bei den Schuhen präsentieren sich neben den Western-Styles von Mokassins inspirierte Overknee-Stiefel. Zudem sorgen T-Strap-Wedges mit runder Kappe, die teils mit Kristallen verziert sind, für eine mädchenhafte Note und einen Hauch von Glamour, nach dem die Welt sich so sehr sehnt.
Fotos: launchmetrics.com/spotlight
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