In drei einfachen Schritten vor der Sonne geschützt: Unser Experte Dr. Christian Merkel erklärt, wie Sie Sonnenmittel richtig auftragen.
Wer die Haut im Sommer mit ausreichend Sonnenschutz eincremt, erhält eine schöne Bräune und beugt UV-Schäden vor. Credit: Pexel
Es ist nicht nur wichtig, Sonnenschutz täglich zu benutzen, sondern ihn auch richtig aufzutragen, damit er wirkt. Denn nur, wenn jede Stelle des Körpers, die unbekleidet ist, mit ausreichend Sonnenschutz eingecremt ist, schützt das die Haut vor Sonnenbrand.
Die Faustregel lautet: „Zwei Milligramm Sonnenschutz pro Quadratzentimeter Haut auftragen“, erklärt der Dermatologe Dr. Christian Merkel vom Haut- und Laserzentrum an der Oper in München.
Beginnen Sie im ersten Schritt mit dem Auftragen von Sonnenschutzmittel im Gesicht. Im zweiten Schritt sollte der Hals und das Dekolleté eingecremt werden und im dritten Schritt die Hände.
„Die Menge an Sonnenschutz für diese drei Körperpartien sollte in etwa in eine Espresso-Tasse passen“, rät der Haut-Experte. „Natürlich sollten Sie im Anschluss auch auf alle restlichen Körperstellen Sonnenschutz auftragen, wenn diese nicht von Kleidung bedeckt sind.“
Partien, die dabei oft vergessen werden: Lippen und Scheitel. Spezielle Produkte wie Sunsticks und transparente Sprays für die Kopfhaut schützen!
Zudem gilt: Sonnenschutz aufzutragen ist das ganze Jahr über ein Muss. „Denn auch im Winter und bei bewölktem Himmel dringen fast 70 Prozent der UV-Strahlen durch die Wolkendecke zu uns hindurch. Sogar im Schatten ist man mindestens der Hälfte der Strahlung ausgesetzt“, weiß Dr. Christian Merkel. Es gilt also: Better safe than sorry!
Unser Sonnenschutz-Experte: Dermatologe Dr. Christian Merkel vom Münchner Haut- und Laserzentrum an der Oper. Credit: privat
Dass die Sonne auch Schattenseiten hat, ist kein Geheimnis. „Jede UV-Strahlung führt zu kleinen Veränderungen in der Haut und das begünstigt die Bildung von Falten sowie Pigmentstörungen und kann im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen“, weiß Dr. Christian Merkel.
Sonnenschutz ist also nicht nur das effektivste Anti-Aging-Mittel ever, sondern auch essenziell für die allgemeine Hautgesundheit. Dazu muss das Mittel nicht nur ausreichend, sondern auch lückenlos aufgetragen werden, denn der angegebene Lichtschutzfaktor eines jeden Produkts wird anhand der Dicke der Cremeschicht bestimmt.
„Ich rate immer zu einem Produkt mit Lichtschutzfaktor 50. Um diesen Schutz zu erreichen, sollten Sie das Mittel nie zu dünn auftragen, sonst hat man automatisch einen niedrigeren Lichtschutzfaktor“, so der Hautarzt.
Gut zu wissen: Sonnenschutz, der heute nur auf UVA- und UVB-Strahlen abzielt, reicht nicht aus, um vor lichtbedingter Hautalterung zu schützen. Produkte mit speziellen Radikalfängern (Antioxidantien) sind unerlässlich!
Um einen Sonnenschutz richtig aufzutragen, empfiehlt sich als erster Tipp der optimale Zeitpunkt: „Tragen Sie Sonnenschutz immer gleich morgens auf“, rät Dr. Christian Merkel. Ihn abends aufzutragen, macht keinen Sinn, weil dann die Sonne nicht scheint.
Der zweite Tipp bezieht sich darauf, wie oft man täglich Sonnenschutz auftragen sollte. „In den Wintermonaten genügt es, einmal morgens Sonnenschutz zu verwenden“, sagt der Experte. Von April bis Oktober sollte man jedoch zusätzlich einmal mittags nachcremen. „Wer Make-up trägt, kann ein transparente Sunspray verwenden“, so Dr. Merkel. Für den Strand- und Badeurlaub empfiehlt es sich, mindestens alle zwei bis drei Stunden erneut mit Sonnenschutz richtig einzucremen, um den bestehenden Schutz aufrecht zu erhalten. Ist die empfohlene Zeit abgelaufen, hilft nur eine Sonnenpause, um die Haut vor Sonnenbrand zu schützen.
Sie sind gut eingecremt und wollen sofort ins Wasser? Bitte nicht! Tipp Nummer drei: „Lassen Sie den Sonnenschutz mindestens 20 Minuten einziehen, bevor Sie ins Wasser gehen“, sagt Dr. Merkel. „Auch, wenn der Sonnenschutz wasserfest ist, sollten Sie diesen nach dem Baden oder Abtrocknen nochmal neu auftragen.“ Wichtig: Mehrmaliges Eincremen verlängert die Wirksamkeit von Sonnenschutzmitteln nicht!
Gut geschützt am Strand sind Sie im Sommer mit ausreichend Sonnencreme und einer Sonnenbrille. Credit: Adobe
Am besten wird der Sonnenschutz für das Gesicht als letzter Step der morgendlichen Hautpflege-Routine aufgetragen. „Das bedeutet: Reinigen Sie morgens zuerst Ihr Gesicht. Als zweiten Step benutzen Sie einen Toner, als nächstes ein leichtes Serum. Der vierte Step besteht dann aus einer Tagespflege und zum Schluss tragen Sie den Sonnenschutz auf“, weiß Dr. Merkel. „Und das bitte nicht nur im Gesicht, sondern auch auf Ohren, Hals und Dekolleté.“
Der Dermatologe rät dazu, zwischen jedem Pflege-Schritt etwa eine Minute Pause zu machen, damit die Wirkstoffe, die man aufträgt, genug Zeit haben, einzuziehen. In Sachen Menge sollten Sie für das Gesicht samt Ohren, Hals und Dekolleté mindestens einen halben Teelöffel Sonnenschutz verwenden.
„Was die richtige Reihenfolge des Auftragens von Sonnenschutz morgens auf den Körper betrifft, beginnen Sie am besten mit der Bodylotion und benutzen Sie danach erst den Sonnenschutz“, erklärt Dr. Merkel.
Sonnencremes für das Gesicht enthalten im Gegensatz zu den Mitteln für den Körper zusätzliche Pflegewirkstoffe wie zum Beispiel Hyaluronsäure, Vitamin C oder Antioxidantien, die der Haut helfen, zellschädigende freie Radikale in Schach zu halten. „Es macht also durchaus Sinn, zwei verschiedene Sonnenschutzmittel zu benutzen: eines für das Gesicht und eines für den Körper“, rät der Dermatologe Dr. Christian Merkel.
Zudem sollte man wissen, dass Sonnenschutz auf Creme-Basis recht reichhaltig ist und sich dadurch optimal eignet für trockene Hautstellen wie Ellenbogen sowie talgdrüsenarme Partien wie Arme und Beine.
Im Sommerurlaub ist regelmäßiges Nachcremen ebenso wichtig wie ein schöner Schattenplatz zur Mittagszeit. Credit: Adobe
Wer sich nach der 5-Schritte-Pflegeroutine morgens – wir erinnern uns: Reinigung, Toner, Serum, Tagespflege, Sonnenschutz – schminken möchte, kann mit einem Primer starten. Das Produkt kaschiert kleinere Unreinheiten und Rötungen und sollte direkt nach dem Sonnenschutz aufgetragen werden.
Im letzten Schritt, nach dem Sonnenschutz und dem Primer, kann das Make-up folgen. „Es gibt heutzutage viele Foundations oder Puder mit Lichtschutzfaktor. Diese trägt man aber meist eher dünn auf, weshalb es Sinn macht, jeden Tag einen Sonnenschutz nach der Tagespflege aufzutragen“, sagt der Dermatologe Dr. Christian Merkel.
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