Insel-Abenteuer Hawaii: Von unberührten Traumstränden, Vulkanen und Tropenwäldern

Unsere Autorin hat auf ihrer Solo-Reise nach Hawaii einen Sehnsuchtsort gefunden und eine Destination, die so ganz anders ist, als alles andere davor. Ein Reise-Guide ins Paradies, der garantiert für Fernweh sorgt

Aussichtspunkt mit Wellen links und Palmen rechts
Der Lauhalaland-Aussichtspunkt nahe des Pohoiki Black Sand Beach © Lucy Binder

Insel-Abenteuer Hawaii: Von unberührten Traumstränden, Vulkanen und Tropenwäldern

Im Film “Eat, Pray, Love” macht sich die Hauptdarstellerin Elizabeth Gilbert (gespielt von Julia Roberts) nach einer Lebenskrise auf den Weg in die Welt, um sich selbst zu finden. Auf der Suche nach mehr Lebensfreude, innerer Ruhe, mehr Selbstreflexion und einer neuen Liebe reist sie durch Italien, Indien und Indonesien und erlebt dort eine tiefgreifende Transformation. Als ich den Film damals zum ersten Mal sah, war der Gedanke daran, alleine auf Reisen zu gehen, für mich unvorstellbar.

Jetzt, knapp fünfzehn Jahre später, sitze ich alleine in einer Strandbar und schreibe diese Zeilen. Auf einer Insel, die knapp 4000 Kilometer vom Festland entfernt liegt und die zu den isoliertesten der Welt gehört. Würden nicht gerade ein Hafer-Cappuccino und eine Acai-Bowl neben mir stehen, könnte man meinen, ich sei auf einer einsamen Insel im Nirgendwo. Im Vergleich zu Elizabeth habe ich zu Hause nicht alles aufgegeben, um mich zu finden, sondern nur auf den Pause-Knopf gedrückt, um mal wieder durchzuatmen. Ich habe mich bewusst dazu entschieden, meinem stressigen Alltag zu entfliehen, mir selbst etwas zu gönnen und einen Punkt von meiner Bucketlist zu streichen, der seit jeher ganz weit oben steht. Ich bin auf Hawaii, einer Destination, von der ich schon lange träume und zu der ich mich nach einem langen Sommer zu Hause endlich auf den Weg gemacht habe.

Eine Reise ins Königreich “Weit, weit weg”

Okay, ein Königreich ist Hawaii seit dem 19. Jahrhundert zwar nicht mehr, aber es ist definitiv weit, weit weg. Rund 12.000 Kilometer um genau zu sein, die man mit ein bis zwei Zwischenstopps innerhalb von 24 Stunden per Flugzeug zurücklegt. Im Laufe von etwa 5 Millionen Jahren sind an dem Ort, den wir heute als Hawaii kennen, insgesamt 137 Inseln aus dem Ozean aufgetaucht, wobei die Hauptinseln Hawaii Island, Maui, Oahu, Kauai, Molokai, Lanai, Niihau und Kahoolawe die bekanntesten sind.

Ich versuche die Anreise so kurz wie möglich zu halten und fliege auf direktem Weg (11 Stunden) von München nach San Francisco, von wo es nochmal fünf Stunden bis auf die hawaiianischen Inseln vor der Westküste der USA sind. Die Flugverbindungen nach Hawaii sind einfach, denn fast jede der größeren Inseln hat einen (internationalen) Flughafen. Um von Insel zu Insel zu kommen, ist es mit dem Flugzeug übrigens auch am einfachsten, denn Fährverbindungen gibt es so gut wie keine.

Mein Blick schweift über das türkisfarbene Meer und mein Kopf ist immer noch dabei, die Erinnerungen der letzten Wochen zu verarbeiten. Keine Destination hat mich bisher so beeindruckt, wie die Inseln von Hawaii, weil sie so vielfältig sind, dass es niemals langweilig wird. Ich würde fast behaupten, dass die Inseln von Hawaii garantiert für jede*n etwas parat halten, weshalb sie das optimale Reiseziel für die ganze Familie sind. Aber nun von vorne.

Sonnenstrahlen leuchten durch Bäume auf die Straße
Auf Hawaii ist das Wetter das ganze Jahr über warm und tropisch mit viel Sonne © Lucy Binder

Oahu: Das Surfer-Paradies und Land der Dinosaurier

Die Insel Oahu ist die drittgrößte im Archipel und für viele der Startpunkt des Inselhoppings, nachdem hier die Hauptstadt Honolulu mit einem internationalen Flughafen liegt. Angekommen auf Oahu bucht man sich am besten direkt am Flughafen einen Mietwagen, mit dem man die Insel erkundet, denn öffentliche Verkehrsmittel gibt es hier keine. Zumindest ist das öffentliche Netz nicht so ausgebaut, dass man die ganze Insel erkunden kann. Wer keinen Mietwagen hat, kann entweder Ausflüge buchen, die einen Transport inkludiert haben oder mit Uber beziehungsweise Lyft von A nach B fahren.

Ich würde eine Unterkunft am legendären Waikiki Beach empfehlen, denn der Vibe hier ist einzigartig und die Lage der perfekte Ausgangspunkt für Inselerkundungen. Was man auf Oahu unbedingt gesehen beziehungsweise gemacht haben sollte, verrate ich jetzt.

Einen Ausflug auf die Kualoa Ranch buchen

Rund 50 Minuten Fahrt vom Waikiki Beach befindet sich die Kualoa Ranch. Fantasy-Fans werden die atemberaubende Landschaft der 1.600 Hektar großen Farm vielleicht wiedererkennen, denn hier wurden schon Filme und Serien wie Jurassic World, 50 erste Dates, Jumanji oder Lost gedreht. Besucht man die Kualoa Ranch im Rahmen einer der vielen Touren, hat man schnell das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. Besonders viel Spaß macht es zum Beispiel, die Ranch mit einem ATV, also einem Quad, zu erkunden oder auf dem Pferd durch die unendlichen Weiten zu reiten. Alle Touren müssen im Voraus gebucht werden und werden von einem erfahrenen Guide begleitet, der ganz viel über die Geschichte der Kualoa Ranch und natürlich die berühmten Filmsets erzählt.

Blick in das grüne Tal der Kualoa Ranch
Auf der Kualoa Ranch wurden schon Filme wie Jurassic Park oder Jumanji gedreht © Lucy Binder

Im Hochhaus am Waikiki Beach übernachten

Es gibt nur wenige Destinationen auf der Welt, wo Hochhäuser direkt am Strand stehen. Schaut man auf die eine Seite, hat man das Gefühl, in New York zu sein, lässt man seinen Blick 180 Grad schweifen, blickt man plötzlich auf das Meer. Daher mein Tipp: Ein Zimmer in einem der Hochhäuser-Hotels buchen. Besonders schön ist zum Beispiel das Marriott Resort und Spa, das genau mittig am Waikiki Beach liegt. Das Hotel steht in erster Reihe und vom Kealohilani Tower, einem Teil des Hotels, hat man einen atemberaubenden Blick über den Strand und die Stadt. Besonders zu empfehlen ist die Ocean Front Junior Suite in den obersten Stockwerken, die gleich zwei Balkone hat – einen Richtung Strand, den anderen Richtung Stadt. Von hier bekommt man vom Trubel der City nichts mit und kann das bunte Treiben am Waikiki Beach ganz in Ruhe beobachten. Rund um das Hotel gibt es unzählige Restaurants, Cafés und kleine Shops und im Erdgeschoss sogar eine E-Bike- oder Mietwagenstation, falls man sich spontan für einen Tag ein Auto oder Fahrrad ausleihen möchte.

Blick vom Balkon auf das Meer und den Waikiki Beach
Der Blick von der "Ocean Front Junior Suite" des Marriott Hotel Resort & Spa auf den Waikiki Beach © Marriott International

Die North Shore besuchen

Hawaii gilt als Geburtsort des Surfens und an der berühmten North Shore, also der Küste im Norden der Insel, kann man den besten Surfer*innen der Welt beim Wellenreiten zusehen. In den Wintermonaten können die Wellen hier schnell mal 15 Meter hoch werden und nicht nur dann ist es ein absolutes Muss, den Profis zuzusehen. Neben der Surfkultur bietet die North Shore wunderschöne Strände und eine atemberaubende Natur, die im Sommer auch ideal zum Schwimmen und Schnorcheln geeignet sind.

Auf den Diamond Head Krater wandern

Man könnte sagen, der Diamond Head sei der Hausberg von Honolulu, denn hier wandern nicht nur Tourist*innen, sondern auch die Einheimischen hoch – mal schnell vor oder nach der Arbeit wohlgemerkt. Die kurze, aber sehr lohnenswerte Wanderung führt auf den ikonischen Vulkankrater, von dem aus man eine fantastische Aussicht auf Honolulu und den Pazifik genießt. Tipp: Ganz früh morgens zum Sonnenaufgang auf den Diamond Head laufen, wenn es noch nicht so heiß ist und weniger los ist.

Pearl Harbor Memorial besichtigen

Ein ganz besonderer, historischer Ort auf Oahu ist das USS Arizona Memorial, das an den Angriff auf Pearl Harbor im Jahr 1941 erinnert. Über dem Wrack des Schlachtschiffs, das damals versenkt wurde und damit den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg markierte, steht heute eine Gedenkstätte. Das weiße Bauwerk kann man nur per Boot erreichen und muss dafür ein Ticket kaufen. Der Eintritt zur Gedenkstätte ist hingegen kostenlos und man kann das Gelände auf eigene Faust erkunden.

Schnorcheln in der Hanauma Bay

Die Hanauma Bay ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet und einer der besten Schnorchelspots auf der Insel. Hier ist das Wasser, im Vergleich zu vielen anderen Spots auf der Insel, sehr ruhig und man kann eine beeindruckende Unterwasserwelt und zahlreiche tropische Fische erleben. Da die Hanauma Bay extrem beliebt ist, muss man sich bereits einige Tage vorher anmelden und einen Zeitslot buchen. So wird verhindert, dass die Bucht überfüllt ist und man kann ganz in Ruhe schnorcheln gehen.

Byodo-In Tempel besichtigen

Inmitten der Koʻolau-Berge liegt ein Tempel, der einen kurz vergessen lässt, wo man gerade ist. Der Byodo-In-Tempel gibt einem nämlich das Gefühl, auf einmal in Japan gelandet zu sein, denn hier sieht alles plötzlich ganz anders aus. Der Tempel liegt rund eine halbe Stunde Fahrt von Honolulu entfernt und ist eine friedliche und spirituelle Oase mit Teichen, Koi-Fischen und gepflegten Gartenanlagen. Man zahlt ein kleines Eintrittsgeld und kann den Tempel dann auf eigene Faust erkunden. Tipp: Lässt sich optimal mit einem Ausflug auf die Kualoa Ranch verbinden, nachdem beides auf derselben Strecke liegt.
Blick auf den Tempel mit grünen Bäumen und nebeligem Himmel
Der Byodo-In Tempel ist eine Nachbildung eines alten japanischen Tempels © Lucy Binder

Zu den Mānoa Falls wandern

Die Mānoa Falls sind ein malerischer Wasserfall, der sich etwa 20 Minuten Fahrtzeit von Honolulu entfernt im Mānoa Valley auf Oahu befindet. Der Wasserfall ist ungefähr 45 Meter hoch und liegt eingebettet in einem dichten, üppigen Regenwald, der für seine riesigen Bambusbäume, bunten Blumen und exotische Pflanzenwelt bekannt ist. Die Wanderung zum Wasserfall ist relativ einfach und dauert ungefähr 1 bis 1,5 Stunden hin und zurück.
Der Weg zu den Manoa Falls dauert ungefähr eine Stunde und führt durch einen tropischen Regenwald © Canva

Hawaii Island: Der magische Ort der Vulkane

Meine Reise geht auf Hawaii Island weiter. Nach einem 40-minütigen Flug lande ich am Flughafen von Kona im Westen der Insel und nehme meinen neuen Mietwagen in Empfang, der auf der Insel unerlässlich ist. Obwohl “Big Island”, wie die Insel auch genannt wird, die größte des Archipels ist, ist der Großstadt-Flair komplett verschwunden. Keine Hochhäuser mehr, kein buntes Treiben am Strand, keine Beach-Bars oder Cafés. Stattdessen ganz viel Ruhe und Natur. Alle Inseln von Hawaii liegen über einem sogenannten Hotspot, weshalb es hier einige der aktivsten Vulkane der Welt gibt, die regelmäßig ausbrechen und über die Jahre für spektakuläre Naturschauspiele gesorgt und die Insel geformt haben. Vor allem auf Hawaii Island, der jüngsten und größten Insel, stehen einige der bekanntesten Vulkane der Welt. Unter anderem der Kilauea, der fast einmal pro Jahr ausbricht und damit als aktivster Vulkan der Welt gilt. Diese Dinge, sollten Sie auf Hawaii Island unbedingt gemacht haben. Ausflug auf den Mauna Kea mit Stargazing-Experience Der höchste Punkt der Insel ist der 4.200 Meter hohe Gipfel des Mauna Kea. Der Vulkan ist zwar nicht mehr aktiv, hat aber einen anderen, ganz besonderen Titel: höchster Berg der Welt. Gemessen vom Meeresboden hat der Mauna Kea nämlich eine Höhe von über 10.200 Metern und ist somit höher als der Mount Everest. Den Gipfel kann man auf eigene Faust mit dem Auto erkunden, aber Vorsicht: Aufgrund der Höhe ist es wichtig, den Ausflug nicht zu unterschätzen. Während es auf dem Rest der Insel über 25 Grad haben kann, herrschen hier oben Temperaturen um den Gefrierpunkt, weshalb es wichtig ist, die richtige Kleidung dabei zu haben. Die Fahrt sollte außerdem in Etappen stattfinden und von Pausen unterbrochen werden, um sich zu akklimatisieren, denn dort oben ist die Luft deutlich dünner, als am Fuße des Berges. Einmal oben angekommen, hat man von hier den schönsten Blick über die Insel und einen Sternenhimmel, den man kaum woanders findet. Lichter sind nach Sonnenuntergang, den man von hier oben schauen sollte, auf dem heiligen Berg verboten, weshalb kurz unterhalb des Gipfels auch einige der wichtigsten Sternwarten der Welt stehen – unter anderem von der Nasa. Mein Tipp: Eine geführte Tour mit Stargazing-Experience buchen (z.B. über Hawaii Forest & Trail).
Vulkanlandschaft auf Hawaii Island
Auf Hawaii Island stehen zwei der aktivsten Vulkane der Welt, weshalb große Teile der Landschaft aus Lava bestehen © Canva

Die Akaka Falls besuchen

Die Akaka Falls sind einer der bekanntesten und schönsten Wasserfälle auf Hawaii Island. Sie liegen im Akaka Falls State Park, etwa 18 Kilometer nördlich des Ortes Hilo an der Ostküste der Insel. Aus einer Höhe von 135 Metern stürzen hier die Wassermassen in eine bewachsene Schlucht, die von Regenwald umgeben ist. Direkt an den Wasserfall kommt man zwar nicht, aber auch von der Ferne ist der kurze Rundweg durch die tropischen Pflanzen ein einmaliges Erlebnis. Kleiner Fakt am Rande: Der Ort Hilo war die Vorlage für den Animations-Film Lilo & Stitch, weshalb es sich lohnt, hier einmal vorbeizuschauen. 

Akaka Falls in der Ferne mit tropischen Blumen im Vordergrund
Die Akaka Falls stürzen über 130 Meter in die Tiefe und sind von tropischem Regenwald umgeben © Lucy Binder

Ausflug auf den Mauna Kea mit Stargazing-Experience

Der höchste Punkt der Insel ist der 4.200 Meter hohe Gipfel des Mauna Kea. Der Vulkan ist zwar nicht mehr aktiv, hat aber einen anderen, ganz besonderen Titel: höchster Berg der Welt. Gemessen vom Meeresboden hat der Mauna Kea nämlich eine Höhe von über 10.200 Metern und ist somit höher als der Mount Everest. Den Gipfel kann man auf eigene Faust mit dem Auto erkunden, aber Vorsicht: Aufgrund der Höhe ist es wichtig, den Ausflug nicht zu unterschätzen. Während es auf dem Rest der Insel über 25 Grad haben kann, herrschen hier oben Temperaturen um den Gefrierpunkt, weshalb es wichtig ist, die richtige Kleidung dabei zu haben. Die Fahrt sollte außerdem in Etappen stattfinden und von Pausen unterbrochen werden, um sich zu akklimatisieren, denn dort oben ist die Luft deutlich dünner, als am Fuße des Berges. Einmal oben angekommen, hat man von hier den schönsten Blick über die Insel und einen Sternenhimmel, den man kaum woanders findet. Lichter sind nach Sonnenuntergang, den man von hier oben schauen sollte, auf dem heiligen Berg verboten, weshalb kurz unterhalb des Gipfels auch einige der wichtigsten Sternwarten der Welt stehen – unter anderem von der Nasa. Mein Tipp: Eine geführte Tour mit Stargazing-Experience buchen (z.B. über Hawaii Forest & Trail). Was hier oben übrigens auch verboten ist: Fotografieren. Nachdem der Berg heilig ist, dürfen keine Bilder gemacht und veröffentlicht werden. Grund genug, sich nun selbst ein Bild vom Mauna Kea zu machen.

Hawaiʻi Volcanoes National Park

Zu den beeindruckendsten Naturphänomenen der Insel gehören die kilometerlangen Lavafelder, die sich durch Ausbrüche des Kilauea und des Mauna Loa Vulkans gebildet haben. Fährt man durch die schwarze Steinlandschaft, hat man das Gefühl, auf dem Mond zu sein. Ein weiteres Highlight sind die Lavatunnel, wie der berühmte Thurston Lava Tube, die sich durch unterirdische Lavaflüsse gebildet haben. Wer ganz nah am Vulkan sein möchte, übernachtet im Volcano House, einem kleinen Hotel direkt am Krater des Kilauea. Wenn der Vulkan nicht gerade Lava spuckt (zum letzten Mal 2023), sieht man zumindest Rauchschwaden über dem Krater aufsteigen. Tipp: Frühmorgens aufstehen und den Sonnenaufgang über dem Krater bestaunen.

Blick auf den Krater des Kilauea bei Sonnenaufgang mit Warnschild im Vordergrund
Über dem Krater des Kilauea, dem aktivsten Vulkan der Welt, sind stets Rauchschwaden zu sehen © Lucy Binder

Pohoiki Black Sand Beach

Der Pohoiki Black Sand Beach wird auch als “neuer Strand” bezeichnet, denn ihn gibt es erst seit wenigen Jahren. Entstanden ist der schwarze Steinstrand durch den fatalen Ausbruch des Kilauea Vulkans 2018, der die Region im Osten der Insel ganz plötzlich überraschte. Damals flossen monatelang glühende Lavaflüsse vom Vulkan Richtung Meer, wo sie Häuser zerstörten und letztendlich einen neuen Strand entstehen ließen. Die Fahrt entlang der Südwestküste ist einzigartig und man möchte am liebsten an jeder Ecke stehenbleiben.
Aussichtspunkt mit Wellen links und Palmen rechts
Der Lauhalaland-Aussichtspunkt nahe des Pohoiki Black Sand Beach © Lucy Binder

Kaffeeplantagen in Kona besuchen

Was viele nicht wissen: Hawaii ist der einzige US-Bundesstaat mit kommerziellem Kaffeeanbau und vor allem für den berühmten Kona-Kaffee bekannt, der an den fruchtbaren Vulkanhängen der Kona-Küste auf Hawaii Island wächst. Die Kaffeekultur Hawaiis ist geprägt von Handarbeit und traditionellem Anbau auf familiengeführten Farmen, die oft besichtigt werden können. Auf den Plantagen kann man an Touren teilnehmen, mehr über den Anbau erfahren und den köstlichen Kona-Kaffee direkt vor Ort probieren.
Blick auf eine Kaffeeplantage mit Meer im Hintergrund
Die Kaffeeplantagen in Kona sind bekannt für ihren hochwertigen Kaffee, der auf vulkanischen Böden wächst © Canva

Kauai: Unberührte Landschaften und die Seele Hawaiis

Mein Abenteuer geht auf Kauai weiter, der viertgrößten Insel des Archipels. Auch hier gibt es einen Flughafen, den man, von Hawaii Island, innerhalb von 50 Minuten erreicht. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, ich wüsste, wie Hawaii aussieht. Falsch gedacht. Denn auf Kauai sieht schon wieder alles anders aus. Keine Spur mehr von schwarzen Vulkanlandschaften oder gar Großstadt-Vibes. Hier ist plötzlich alles grün und schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug spüre ich, wie die Luftfeuchtigkeit höher ist. Zum jetzigen Zeitpunkt weiß ich noch nicht, dass mich Kauai von allen Inseln am meisten in ihren Bann ziehen wird.
Kauai wird auch die „Garteninsel“ genannt und begeistert mit einer atemberaubenden Natur © Canva

Den Waimea Canyon bestaunen

Der Waimea Canyon ist ein etwa 22 Kilometer langer und bis zu 900 Meter tiefer Canyon, der oft als der “Grand Canyon des Pazifiks” bezeichnet wird. Im Waimea Canyon State Park gibt es einige Aussichtspunkte, von welchen man einen atemberaubenden Blick auf die Steinformationen hat. Der Waimea Canyon ist vor allem wegen seiner leuchtenden Farben bekannt, die von tiefem Rot und Braun bis hin zu Grün- und Blautönen schimmern – je nach Sonneneinfall. Wenn man bedenkt, dass der Canyon durch vulkanische Aktivitäten und Erosionen über Millionen von Jahren entstanden ist, hat die Landschaft nochmal eine ganz andere Wirkung, wenn man von oben in den Canyon herabblickt.
Blick von oben in den Waimea Canyon mit Felsen in bunten Farben
Der Waimea Canyon wird auch „Grand Canyon des Pazifiks“ genannt © Lucy Binder

Einen Helikopter-Rundflug machen

Bis zu meiner Reise saß ich noch nie in einem Helikopter. Da mir ein Rundflug über die Landschaft der Insel aber dringend ans Herz gelegt wurde, lege ich meine Skepsis ab und entscheide mich für die “Deluxe Waterfall Safari” bei Safari Helicopters, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. Während des 55-minütigen Fluges (man sitzt inklusive Pilot zu siebt im Helikopter) kann man unter anderem den Waimea Canyon, die Nā Pali Coast und den Mount Waialeale, einen nicht mehr aktiven Vulkan, aus der Vogelperspektive sehen. Meine anfängliche Nervosität wird plötzlich von Freudentränen abgelöst, denn dieses Erlebnis ist wirklich einzigartig. Während des Fluges läuft über die Kopfhörer Gute-Laune-Musik und der Pilot erklärt die Landschaft.

Blick von oben auf die Na Pali Küste auf Kauai
Die beeindruckende Nā Pali Coast aus der Vogelperspektive © Lucy Binder

Bootstour entlang der Nā Pali Coast

Bei einer Bootstour entlang der traumhaften Nā Pali Coast hat man die Möglichkeit, Kauai nochmal von einer ganz anderen Seite zu sehen. Ob von einem Katamaran, Schnell- oder Segelboot kommt man hier an einsamen Traumstränden, bis zu 1.200 Meter hohen Klippen, versteckten Wasserfällen und türkisfarbenen Buchten vorbei. Orte, die man nur vom Wasser aus erreichen kann. Auf einigen Touren hat man sogar die Möglichkeit, schnorcheln zu gehen und im kristallklaren Wasser zu schwimmen. Besonders im Sommer lohnt sich eine Bootstour entlang der Nā Pali Coast, weil das Meer dann ruhiger ist. Erfahrene Guides erzählen unterwegs von hawaiianischen Legenden und der kulturellen Bedeutung dieser Region, was die Fahrt zu einem landschaftlichen und kulturellen Highlight macht.
Die Nā Pali Coast ist nur per Boot oder Wanderung erreichbar © Canva

Hanalei Bay besuchen

Die Hanalei Bay auf der Nordseite von Kauai ist die größte Bucht der Insel und bekannt für ihre natürliche Schönheit und entspannte Atmosphäre. Der lange Sandstrand zieht sich durch die gesamte Bucht und das ruhige Wasser ist perfekt zum Schwimmen oder Stand-up-Paddling. Vom historischen Hanalei Pier hat man den schönsten Blick auf den Sonnenuntergang und in der nahegelegenen Stadt Hanalei gibt es viele kleine Cafés, Kunstgalerien und lokale Läden, die den entspannten, authentischen Charme der Region widerspiegeln. Tipp: Eines der schönsten Hotels der Insel ist das 1 Hotel Hanalei Bay, das etwas erhöht über der Bucht liegt. Wer auf der Suche nach ganz viel Ruhe, Luxus und Erholung ist, sollte hier unbedingt einige Tage verbringen. Das Resort legt großen Wert auf umweltfreundliche Praktiken und nutzt natürliche Materialien in der Innenausstattung, setzt auf energieeffiziente Systeme und bietet Wellness- und Erholungsangebote, die das Bewusstsein für die Natur fördern.

Blick auf den Infinity-Pool vom Hotel auf die Hanalei Bay
Von einem der Infinity-Pools des 1Hotel hat man den schönsten Blick auf die Hanalei Bay © Lucy Binder

Kayak-Tour auf dem Wailua River

Ein tolles Erlebnis, um die ganz besondere Natur auf Kauai kennenzulernen, ist eine Kayak-Tour auf dem Wailua River. Der Wailua River ist der einzige schiffbare Fluss in Hawaii und hat eine ganz sanfte Strömung, die es leicht macht, den Fluss auf und ab zu paddeln. Die Strecke führt vorbei an tropischen Bäumen, Palmen, Bambus und bunten Blumen und man kann immer wieder einen Zwischenstopp einlegen, um eine kurze Wanderung zu einem Wasserfall zu machen – zum Beispiel den Secret Falls, auch Uluwehi Falls genannt. Hier kann man sogar schwimmen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Kayaks kann man für rund 120 Euro pro Tag mieten.
Idyllischer Fluss mit Palmen und Tropenwald
Der Wailua River auf Kauai ist bekannt für seine malerische Schönheit und die Möglichkeit, ihn mit dem Kajak zu erkunden © Canva

Mit dem Fahrrad die Küste erkunden

Im Osten der Insel liegt der Ke Ala Hele Makalae, ein malerischser Fahrradweg, der an der Küste entlang führt. Hier kann man stundenlang geradeaus fahren, die frische Meeresluft einatmen und den Kopf abschalten. Entlang des Coastal-Bike-Paths kann man überall Fahrräder mieten – vom City-Fahrrad, über den Beach-Cruiser bis zum E-Bike und zahlt dafür ungefähr 45 Euro für vier Stunden. Tipp: Das Fahrrad bei Hele On Kauai Bike Rentals mieten, die nicht nur eine große Auswahl an Fahrrädern, sondern auch einen kleinen Shop mit den schönsten Geschenken und Accessoires haben.

Fahrrad, das an der Küste geparkt steht
Der Coastal Bike Path führt an der Küste entlang und bietet atemberaubende Ausblicke auf das Meer © Lucy Binder

A hui hou, Hawai'i!

Nach 10 Tagen geht mein Hawaii-Abenteuer zu Ende und ich weiß sofort, dass ich wieder kommen werde. Denn keine Destination hat mich bisher so gepackt, wie die drei Inseln, die ich während meines Urlaubes kennengelernt habe. Außerdem fehlen ja noch ein paar Inseln, die es beim nächsten Mal zu erkunden gilt. Dann vielleicht nicht mehr alleine, denn obwohl ich meinen Solo-Trip bis zur letzten Minute genossen habe, hat mir eine Sache doch sehr gefehlt: Die wunderbaren Erlebnisse mit jemandem zu teilen.

Bis dahin sage ich “A hui hou“ – einen hawaiianischen Abschiedsgruß, der so viel bedeutet wie: „Bis wir uns wiedersehen“.

Sternenhimmel über dem Krater des Kilauea
Der Sternenhimmel über dem Krater des Kilauea (hier sogar mit Komet) ist besonders beeindruckend © Lucy Binder

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