Meister des Augenblicks – große Henri Cartier-Bresson-Ausstellung in Hamburg

Er war einer der wichtigsten Fotografen des 20. Jahrhunderts und Mitbegründer der legendären Fotoagentur Magnum: Henri Cartier-Bresson. Das Bucerius Kunstforum in Hamburg widmet ihm ab Mitte Juni eine große Retrospektive.

Eine Schwarzweiß-Fotografie aus dem Jahr 1962 zeigt drei Männer von hinten auf einem Verteilerkasten stehend und über die Berliner Mauer schauend.

Henri Cartier-Bresson: Berlin Wall, West Germany, 1962, © 2023 Fondation Henri Cartier-Bresson / Magnum Photos 

Umfassende Schau

Der französische Fotograf und Filmemacher Henri Cartier-Bresson galt als Meister des Augenblicks. Ihm ging es um den „entscheidenden Moment“ – den Augenblick, in dem der Fotograf auf den Auslöser drückt, um eine bestimmte Szene einzufangen. Alles musste darin enthalten sein, die Bedeutung einer Tatsache oder Handlung, aber auch eine möglichst perfekte Formensprache. Als Fotojournalist, Kunstfotograf und Porträtist schuf Cartier-Bresson zeitlose Kompositionen und prägte damit den fotografischen Stil nachfolgender Generationen. Auch in medienrechtlicher Hinsicht nahm er eine Vorreiterrolle ein: Die 1947 von ihm mitbegründete Agentur Magnum Photos in New York verfolgte das Ziel, den Fotografen die Rechte an ihren Arbeiten zu belassen.

Die Ausstellung in Hamburg zeigt eine exemplarische Auswahl aus Cartier-Bressons Lebenswerk in 220 Schwarzweißfotografien sowie Magazin- und Buchbeiträgen. Die Spanne der Exponate reicht von frühen surrealistischen Fotografien und Filmarbeiten über Straßenfotografie und Künstlerportraits bis hin zu späten Aufnahmen und Reportagen.

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Chronik des 20. Jahrhunderts

Ein Pfeiler der Ausstellung sind dabei wichtige politische und historische Zeitdokumente. 1908 geboren und 2004 im Alter von 95 Jahren gestorben, erlebte Cartier-Bresson als Zeitzeuge das gesamte 20. Jahrhundert und wurde zu dessen fotografischem Chronisten. Als Augenzeuge dokumentierte er viele historische und politische Großereignisse.

Die Schau in Hamburg zeigt stellvertretend die Krönung des britischen Königs George VI. in London 1937, die Befreiung von Paris 1944, Deutschland nach Kriegsende 1945, die Beisetzung von Gandhi 1948 und einiges mehr.

Künstlerportraits

Außerdem sind in Hamburg intime Portraits von Berühmtheiten wie Pablo Picasso, Simone de Beauvoir und Henri Matisse zu sehen, die im Rahmen Cartier-Bressons enger Freundschaften innerhalb der Kunst- und Kulturwelt entstanden.

Street Photography

Ein weiterer Teil der Ausstellung widmet sich der „Street Photography“, als deren Vorreiter Cartier-Bresson bekannt wurde. Die Auswahl in Hamburg dokumentiert das zwischenmenschliche Verhalten im Alltag, bei der Arbeit und in der Freizeit. Diese Werke verdeutlichen ganz besonders das stilprägende Element in Cartier-Bressons Fotografien: das Beobachten und gleichzeitige Analysieren von menschlichem Handeln in spontanen Augenblicken.

Die Ausstellung läuft vom 15. Juni bis 22. September 2024.

Watch! Watch! Watch! im Bucerius Kunstforum: www.buceriuskunstforum.de/ausstellungen/watch-watch-watch-henri-cartier-bresson

 

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