Von Amsterdam in die Welt: Beauty-Rituale zwischen Technologie und Spiritualität

Von Francesca Varasi, adaptiert von Lola Kossack und Julia von Esebeck

Massagen für die Seele, Klänge, die Körperschwingungen einfangen, oder fernöstliche Aromen, die uns entspannen – es gibt viele Möglichkeiten, sich zu spüren. Selbst eine Tasse Kaffee kann uns wieder mit uns selbst verbinden.

Raum mit langem Teppich, auf dem Sitzpläre und Kerzen angerichtet sind.
Fernöstliche Rituale vermitteln Ruhe und Klarheit. Foto: Courtesy Rituals

Es kann passieren, dass wir in einer Stadt ganz unvermutet einen besonderen Ort mit geheimnisvoller Atmosphäre entdecken. Zum Beispiel in Amsterdam. Denn im Herzen der Stadt befindet sich das House of Rituals in einem historischen Gebäude im Stadtzentrum – ein Concept Store für Wohlbefinden. Der Besuch dort geht weit über ein Einkaufserlebnis mit Kosmetik- und Lifestyle-Produkten hinaus; das Eintauchen in die Mind-Oase ist unvergesslich. Hier trifft hochmoderne Technologie auf altes Wissen über Meditation, rhythmische Atmung und Erholung.

Francesca Varasi, Autorin von der italienischen Marie Claire, hat die Brain Massage erlebt: „Man betritt eine Kapselkabine, legt sich auf die Zero-G-Liege, die dem Körper ein übernatürliches Gefühl der Leichtigkeit vermittelt, und gibt sich den durch synchronisierte 4D-Klänge aktivierten Vibrationen hin. Dank der richtigen Frequenz wird das Gehirn in einen tiefen meditativen Zustand versetzt. Im Prinzip erlebt man eine High-Tech-Musiktherapie, entwickelt von Niraj Naik, dem Erfinder der ‚Gehirnwellen-Unterhaltungstechnologie‘. Eine kraftvolle halbstündige Kombination, die einen den ganzen Tag über erholt und aufgeladen fühlen lässt.“

Die Sinnes-Anwendungen im House of Rituals reichen vom Body Spa über Breathing-Bubble-Sessel und Hydro-Massage bis zur Nutzung des Mind Studios zum Meditieren oder für Zeremonien. Zu verdanken ist das dem Start der Limited Edition „The Ritual of Yozakura“, einer Kollektion von Körperpflegeprodukten und Wohnaccessoires von Rituals.

Dagmar Brusse, die Creative Direktorin von Rituals erläutert „The Ritual of Yozakura“: „Die Edition ist genau wie die beliebte Sakura-Linie von der japanischen Tradition der Beobachtung der Kirschblüte inspiriert, nur diesmal nach Sonnenuntergang. Ein neuer Moment der Betrachtung in der Nacht, aber auch des Zusammenseins und Gebens. Die Produkte enthalten Extrakte aus schwarzem Reis, einem alten Inhaltsstoff, der wieder einen großen Wert erlangt hat, sowie die Yoshino-Kirsche.“

Mit Dagmar Brusse zu sprechen, fühlt sich an wie eine Sitzung mit einem Lebenscoach. Marie Claire Italien beantwortet sie ein paar große Fragen.

Frau schaut in die Ferne
Rituals Creative Director Dagmar Brusse. Foto: Courtesy Rituals

Woran glauben Sie?

An Authentizität. Wir wissen, wie schwierig es ist, nicht nur authentisch zu sein, sondern auch mit einer authentischen Person zu interagieren. Was man sieht, ist, was man bekommt, und diese Ehrlichkeit wird nicht immer geschätzt.

Was hat Sie vom Cartoon Network in London, wo Sie zuvor gearbeitet haben, in die Welt von Rituals geführt?

Kreativität, Geheimnis, ein Sinn für Abenteuer. Und eine Erzählung, die bei den Menschen „ankommt“.

Warum haben Sie eine so spirituelle und meditative Welt für Rituals geschaffen?

Ich wollte mehr Tiefe und weniger Kommerz, die Bedeutung des Gebens genauso wie des Empfangens vermitteln. Aber es braucht auch Stabilität. Beide Visionen sind nötig, um uns wieder zu verbinden und uns ganz zu fühlen.

 

„Verbindung“ ist ein überstrapaziertes Wort. Was bedeutet es?

Es geht um Aufmerksamkeit. Viele Menschen schauen, aber sehen nicht, hören, aber hören nicht zu. „Verbunden sein“ bedeutet wirkliches Interesse an den Menschen, die uns gegenüberstehen. Es ist etwas, das viele auch sich selbst gegenüber verloren haben.

Was sind die drei am schwierigsten umsetzbaren Handlungen aus dem Buch der Rituale, in dem Sie auf über 400 Seiten beschreiben, wie man in Harmonie lebt?

Verzeihen, deshalb gibt es immer noch Kriege. Freundlich sein. Und nachsichtig sein – wir sind so urteilend. Oft wissen wir nichts über die Person, der wir unsere Kritik entgegenbringen.

Wie vermitteln Sie diese Werte an Ihre vier Töchter?

Die jüngere Generation ist sehr offen für diese Konzepte. Sie erkennen, dass es mehr gibt, dass es eine Welt gibt, die „darüber hinausgeht“. Und sie zu leben, macht auch Spaß. Sie haben weniger Angst  vor Spiritualität oder Astrologie als Erwachsene.

Gibt es in Italien ein Phänomen, das sich dem Konzept des Yozakura nahekommen könnte?

Ich würde sagen, es gibt nichts Italienischeres! Ich denke an zwei Dinge: Eins ist eine tägliche Handlung, nämlich der erste Kaffee oder Cappuccino des Tages. Ich genieße ihn morgens in Ruhe, bevor ich duschen gehe, und trinke ihn in kleinen Schlucken und ich lasse mir etwas übrig, um ihn im Freien zu beenden, wenn ich noch zehn Minuten im Garten sitze. Die zweite bezieht sich auf die italienische Kunst. Es gibt so viel davon, dass man ständig davon umgeben ist und Kunstwerke aller Art sowohl für wenige Minuten als auch stundenlang betrachten kann. Das sind zwei verschiedene Momente sehr intensiver Reflexion. Versuchen Sie, sie nicht zu verpassen.

Zuerst veröffentlich auf marieclaire.it

Anmerkung der Redaktion: Eine Rituals Mind Oasis gibt es in seit diesem Jahr auch in Deutschland – in Frankfurt und bald in Berlin. Mehr Informationen finden Sie hier.

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