Die New Yorker Künstlerin Julie Mehretu reiht sich ein bei Frank Stella, Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Jenny Holzner und Jeff Koons, zumindest was die Gestaltung des BMW-Art Car der letzten Jahrzehnte betrifft.
Vor wenigen Wochen am 21. Mai war es so weit – das neue offizielle Art Car von BMW wurde im Pariser Centre Pompidou einem internationalen Kreis an Journalisten und Künstlern für die Weltöffentlichkeit vorgestellt. Nächsten Samstag am 15. Juni 2024 wird es auf dem legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans starten.
Erst dann wird laut der afrikanischen Künstlerin Julie Mehretu das Kunstwerk vollendet. Denn ihre Ausgestaltung des Art Car benötigt noch Schrammen, Kratzer und Dreck, bevor es in ihren Augen fertig ist. Das passt zu ihren Paintings auf den Autooberflächen, welche an Streetstyle-Graffitis erinnern und dem Rennwagen optisch eine Extra-Dynamik verleihen. Leicht war das das nicht.
Realisiert wurde das Zusammenführen von Mehretus Bild und dem Fahrzeug mittels eines 3-D Mappings, mit dem das Motiv auf die Konturen des Fahrzeugs übertragen wurde.
Seine abstrakte visuelle Form resultiert aus digital verfremdeten Fotografien, die in mehreren Schichten von Punktrastern, neonfarbigen Schleiern und schwarzen Markierungen überlagert werden. Diese schwarzen Markierungen sind charakteristisch für die Arbeiten Julie Mehretus, wie auch auf dem Gemälde „Everywhen“, das derzeit in ihrer Ausstellung „Ensemble“ in der Sammlung Pinault im Palazzo Grassi in Venedig zu sehen ist und anschließend in die ständige Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) aufgenommen wird.
Die gebürtig aus Äthiopien stammende und später in den USA lebende Künstlerin hat sich in den vergangenen Jahren weltweit mit ihren Bildern einen Namen gemacht. Für ihre Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet unter anderem mit dem MacArthur Award (2005), dem Berlin Prize: Guna S. Mundheim Fellowship an der American Academy in Berlin(2007) und dem U.S. Department of State Medal of Arts Award (2015). In den Jahren 2019 -2023 wurden ihre Arbeiten von Los Angeles über New York bis Minneapolis ausgestellt. Derzeit lebt Mehretu in New York und Berlin, wo sie ihre Bilder bei Carlier Gebauer ausstellt. Vertreten wird sie weltweit von der Marian Goodman Gallery.
Als sie gefragt wurde, das BMW Art Car zu gestalten, hat sie erst mal abgewunken, zu nah erschienen Kunst und Kommerz. Doch sie wurde ausgewählt von einer hochkarätig aus der Kunstwelt besetzten Jury und mit der Wahl von ihr wurden auch Förder-Projekte der BMW Group in Afrika verknüpft, die über die nächsten Jahre junge Künstler in verschiedenen afrikanischen Regionen unterstützen werden. Eine spannende Arbeit und Hilfe, derer sich auch eine Künstlerin nicht verschließt. Sie willigte ein und so wurde über Monate mit viel Engagement in unterschiedlichen Teams an dem Projekt gearbeitet, das immer mehr Herzen öffnete und Menschen zusammenführte. Und nun zum Start des BMW Art Car (einem M Hybrid V8) in Le Mans ist Julie Mehretu überzeugt: „Designer, Ingenieure, Aerodynamiker und so viele weitere kreative Köpfe arbeiten daran, dieses Fahrzeug an sein Limit zu führen. Wenn es jetzt auf die Rennstrecke geht, werden so viele Träume erfüllt.“
Be the first to know about new arrivals and promotions