Es gibt gute, es gibt schlechte, vor allem aber gibt es viele! Podcasts sind in aller Ohren, wie aber die richtigen finden?
Hören auf Abruf, das steckt schon im Wort „Podcast“: „Pod“ ist die Abkürzung von „playable on demand“. Foto: Adobe Stock
Sie können unterhaltsam sein, erhellend oder einfach unerträglich: Podcasts, also Audiosendungen auf Abruf. Über Podcasts können wir auf der Tonspur in jedes nur erdenkliche Thema einsteigen. Es gibt Nachrichten-Podcasts, Interview-Podcasts, Talk-Podcasts, Laber-Podcasts, Comedy-Podcasts, aufwendig produzierte True Crime-Podcasts und Themen-Podcasts zu jeder Kategorie und jedem Schlagwort, professionell oder von Laien aufbereitet. Und das in allen Sprachen. Wie findet man da durch?
Wenn wir erst mal auf dem Fahrrad oder im Auto sitzen und denken, jetzt würden wir gern etwas richtig Gutes hören, ist es zu spät. Dann machen wir irgendetwas an, was der Algorithmus vorschlägt – und werden des Gehörten meist schnell überdrüssig. Hätten wir uns doch vorher Gedanken gemacht. Daher: planvoll an die Sache herangehen.
Freunde fragen
Mit Freunden zu sprechen ist nach wie vor ein erfolgversprechender Weg, um gute Sendungen zu finden, denn die persönliche Empfehlung von Menschen, die ähnlich ticken, verhilft zu einer guten Vorauswahl. Ein weiterer Vorteil ist, dass man so auch Nischenpodcasts finden kann und nicht nach den meistgehörten Streams gehen muss. Tipp: auf dem Handy eine Notiz anlegen, in der man Empfehlungen aus Gesprächen sammeln kann.
Empfehlungen und Kritiken
Als die Zahl der verfügbaren Podcasts vor ein paar Jahren explodierte, wurde immer wieder beklagt, dass Podcastkritik noch zu wenig im Feuilleton stattfände. Inzwischen rezensieren zahlreiche Medien regelmäßig Podcast-Neuerscheinungen oder neu entdeckte Podcasts, zum Beispiel Übermedien, Süddeutsche oder Tonspion.
Deutschlandfunk Kultur bespricht Podcasts direkt in einem eigenen Podcast: „Über Podcasts“, der Podcast über Podcasts, kann zum Beispiel direkt bei Spotify gehört werden.
Über die Medienhäuser der Wahl
Eine weitere Möglichkeit, gut recherchierte Audioinhalte zu finden, ist der über Medienhäuser. Jede große Zeitung, jeder Rundfunk- und TV-Sender veröffentlicht inzwischen Audioformate auf den gängigen Streamingplattformen. Einfach bei der jeweiligen Streamingplattform – zum Beispiel Spotify, Google Podcasts, Deezer, Pocket Casts, Overcast, Podimo oder Youtube – den Namen des Medienanbieters und das Wort „Podcast“ ins Suchfeld eingeben – zum Beispiel ZEIT, Handelsblatt, New York Times, Financial Times, FAZ, Süddeutsche Zeitung, Deutschlandfunk, SWR, BR, NDR, MDR oder BBC, um nur einige zu nennen. Oder direkt auf den Webseiten der Anbieter nach Podcasts suchen.
Vorschläge des Streamingdienstes
Ein klassischer Weg, um an neue Hörinhalte zu kommen, sind die personalisierten Empfehlungen der eigenen Streamingplattform aufgrund des bisherigen Hörverhaltens. Das passiert sowieso, man kommt gar nicht aus. Je nach Algorithmus des Anbieters unterscheiden sich die Vorschläge. Es soll Menschen geben, die den Streamingdienst wechseln, weil der Algorithmus sie in zu engen Gedankenwelten hält, während ein anderer sie verlässlicher auf Neues stößt.
Suche über Podcast-Charts
Bei den meisten Charts wird unterschieden nach Podcast-Charts und Episoden-Charts – es wird also entweder der ganze Podcast gerankt oder nur eine einzelne Folge eines Podcasts.
Charts bei Magazinen: Charts werden auf verschiedenen Plattformen veröffentlicht, zum Beispiel bei Magazinen wie dem Podcastportal podcast.de. Hier lässt sich gezielt nach Podcasts suchen: zum Beispiel mit der Suche oder über bekannte Anbieter, über Charts, populäre Themen oder den Kategorien-Baum.
Charts des Streamingdienstes: Die Streamingplattformen veröffentlichen ihre eigenen Charts. Bei Spotify beispielsweise lassen sich die jeweils meistgehörten 100 Podcasts nach Ländern anzeigen.
Systematische Suche bei überregionaler Chartplattform: Einen ziemlich guten Überblick bekommt man auf der englischsprachigen Seite Chartable. Frei zugänglich sind die wöchentlichen Top 200 Charts, gezählt über 20 Länder. Desweiteren werden hier die Apple und Spotify Podcast Charts veröffentlicht. Die beiden Anbieter beliefern Chartable mit unterschiedlichen Daten, daher sind die Charts unterschiedlich aufbereitet. Apple Charts gibt es zum Beispiel für 155 Länder. Hier sind die Rubriken und Unterrubriken ziemlich fein unterteilt. Das hilft, wenn man auf der Suche nach bestimmten Themen ist. Man begebe sich also auf folgende Suchspur: Apple Podcast Charts – Country: zum Beispiel Germany – Podcasts: zum Beispiel Society & Culture. Ein Klick darauf – oder direkt auf eine Unterrubrik, zum Beispiel Philosophie – spuckt die meistgehörten Podcasts zu diesem Thema aus. Immerhin die Liste mit den ersten 100 ist ohne Account frei zugänglich. Ein Klick auf einen Podcast wiederum führt auf eine kurze Zusammenfassung in der jeweiligen Sprache – in unserem Beispiel deutsch. Darunter befindet sich unter „Listen now“ eine Audiodatei, die die aktuelle Folge abspielt. Wer sich also an einem verregneten Sonntagnachmittag ein wenig Zeit nimmt, kann sich hier ein nettes Paket mit interessanten Hörproben zusammenstellen.
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